Niedersachsen bringen Bananen mit
Grenz Tradition seit 28 Jahren:
Freundschaft zwischen Abbendorfer Wehr und Schönewörde
Abbendorf / Waddekath /Schönewörde. Es ist nur eine schmale, alte Feldsteinstraße am Ortsrand von Waddekath
und doch ist diese aus Sicht der Brandbekämpfer aus Ost und West zum Kult geworden. Die mittlerweile legendäre
Grenz-Tradition zwischen Feuerwehrleuten aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gibt es nun schon seit 28 Jahren.
Es ist die Freundschaft zwischen der Abbendorfer Wehr und Schönewörde.
Alle angetreten: Die mittlerweile legendäre Grenz-Tradition zwischen Feuerwehrleuten aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
gibt es nun schon seit 28 Jahren: Es ist die Freundschaft zwischen der Abbendorfer Wehr und Schönewörde.
© Zuber
„Hier waren Deutschland und Europa bis zum 17. Februar 1990 um 9 Uhr geteilt.” Dieser Satz ziert zur Erinnerung
ein braun-weißes Straßenschild in Waddekath. Darüber ist eine Karte mit dem Grenzverlauf des „eisernen Vorhangs” i
n Europa zu sehen. Der offizielle Termin der Straßen-Grenzöffnung zwischen Rade und Waddekath am 17. Februar 1990
ist für viele Bürger der Region ein historisches Datum, das so schnell nicht vergessen wird. Für Fußgänger war die
Grenze in Richtung Wittingen aber bereits seit Silvester 1989, gegen 14 Uhr, offen. Auf dieses Datum gehen bis
heute gehegte Freundschaften in Ost und West zurück.
So ist es auch bei den Nachbarn aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Natürlich habe ich auch heute wieder
für euch leckere Bananen mitgebracht”, lachte Schönewördes stellvertretender Ortsbrandmeister Michael Feldmann
und nimmt dabei die gelben Tropenfrüchte aus der Auto-Ablage.
„Natürlich habe ich Bananen mitgebracht”, lachte Schönewördes stellvertretender Ortsbrandmeister Michael Feldmann.
© Zuber
Das gemeinsame Bananenessen ist schon zu einer festen Tradition an der ehemaligen innerdeutschen Grenze geworden.
Auch dieses Mal wurde vor Ort am Silvestertag in Waddekath an die lange bestehende Freundschaft erinnert.
Die Mitglieder der Feuerwehren aus Abbendorf und Schönewörde im Landkreis Gifhorn trafen sich bereits
zum 28. Mal am einstigen „Eisernen Vorhang”, um in Erinnerungen zu schwelgen, Glühwein zu trinken und Schmalzstullen zu essen.
Die Bananen brachten die Niedersachsen übrigens auch beim ersten Mal kurz nach dem Mauerfall ihren Freunden im Osten mit.
Abbendorfs Wehrchef Martin Fricke, sein Vater Heiko Fricke und viele ihrer 34 Aktiven wollen die schöne Tradition auch in
den kommenden Jahren aufrecht erhalten. Die Freiwillige Feuerwehr Schönewörde zählt derzeit rund 40 Aktive.
Seit Jahren gibt es regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten hüben und drüben, was den Zusammenhalt der
beiden rührigen Feuerwehrtruppen enorm festigt.
Nach dem feuchtfröhlichen Umtrunk in Waddekath, der in diesem Jahr von andauerndem Nieselregen heimgesucht wurde,
ging es zum weiteren Feiern in den gemütlichen Mannschaftsraum des Abbendorfer Gerätehauses. Hier war unter anderem
der kürzlich erfolgte Umbau Thema, welcher den Aktiven, aber auch den Mitgliedern der Abbendorfer Kinderfeuerwehr
mehr Bewegungs- und Gestaltungsraum eröffnete.
Heiko Fricke kündigte derweil den nächsten Höhepunkt an. Die Jahreshauptversammlung wird am 2. März in Abbendorf organisiert.
Von Kai Zuber
© az-online.de
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