Ein Prosit auf die weitere Partnerschaft

Mitglieder der Wehren aus Abbendorf und Schönewörde stellten sich beim 23. Silvestertreffen vor ihren Fahrzeugen zum Erinnerungsfoto auf. − Foto: Antje Mewes

Waddekath − Jahrzehntelang trennte sie der so genannte ”Antifaschistische Schutzwall”, die menschenverachtende Grenzanlage des DDR-Regimes. Dass sie sich jetzt treffen, austauschen, miteinander trainieren und feiern können, freut die Schönewörder und Abbendorfer Feuerwehrleute so sehr, dass sie jedes Jahr darauf anstoßen. Und zwar genau an der Stelle, an der der Grenzzaun bei Waddekath Deutschland in Ost und West teilte.

Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben, bestenfalls noch die Trennung in die beiden Bundesländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Sie bewirkt allerdings nur soviel, dass der Feuerwehrchef der Schönewörder Ortsbrandmeister heißt und in Abbendorf Ortswehrleiter, wie Heiko Fricke erklärte, der diesen Posten inne hat. ”Die Idee zu dem Treffen hatten wir”, sagte er.

Am Montag war es wieder soweit. Punkt 12 Uhr kamen die Mitglieder beider Wehren zusammen, um das alte Jahr zu verabschieden. Mit Sekt stießen sie an. Auch im kommenden Jahr soll die fruchtbringende Partnerschaft fortgeführt werden, die inzwischen seit 23 Jahren besteht. Nicht nur Silvester kommen die Feuerwehrleute zusammen. Es gibt viele gemeinsame Aktivitäten, so Orientierungsmärsche, Fahrradtouren, Versammlungen, Kameradschaftsabende.

Abbendorfs Wehrleiter glaubt zu wissen, warum die Partnerschaft auch nach 23 Jahren noch so lebendig ist. ”Wir haben gleiche Voraussetzungen”, erzählte Heiko Fricke. Beide Wehren seien technisch gleich ausgestattet und hätten die gleiche Mitgliederzahl.

Das kann der stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Feldmann nur bestätigen. Sechs Schönewörder Wehrleute nahmen an dem Treffen teil, das im Abbendorfer Gerätehaus bei Glühwein, Schmalzstullen und anderen Leckereien bis in den frühen Nachmittag in gemütlicher Runde fortgesetzt wurde.