Volksstimme 26.03.2010

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VS

Ausgabe: VS  Datum: 26.03.2010

Wehren Abbendorf und Schönewörde sind seit 20 Jahren Partner

Zusage zum ersten Treffen per Telegramm

Eine enge Freundschaft verbindet die freiwilligen Feuerwehren Abbendorf und Schönewörde seit 20 Jahren. Morgen kommen die Mitglieder im Landgasthof Niemann in Abbendorf zusammenen, um sich an die Anfänge zu erinnern und ausgiebig zu klönen.

Von Anke Pelczarski

Abbendorf. „Der Kontakt entstand damals eher zufällig am Grenzübergang Hanum”, erinnert sich Abbendorfs Wehrleiter Heiko Fricke. Der Abbendorfer Bernd Wellert habe dort Siegfried Lindloff kennen gelernt, der zugleich Schriftführer der Schönewörder Wehr und Vorsitzender des Schützenvereins war. Die beiden seien ins Gespräch gekommen. Der Altmärker habe die Frage, ob es in Abbendorf einen Schützenverein gebe, bejaht. Daraus entstand der Gedanke, eine Partnerschaft aufzubauen.

Heiko Fricke, in Wehr und Schützenverein engagiert, kümmerte sich daraufhin um den Kontakt, der seit dem 23. Januar 1990 besteht. Es habe erste Gespräche mit Rolf Feldmann, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Schönewörde, gegeben. „Wir haben dabei festgestellt, dass die Chemie stimmt”, berichtet er. Die Ansichten seien ähnlich gewesen, auch die Dienstgrade... „Es war 1990 nur schwierig, Termine per Telefon zu vereinbaren. Deshalb haben wir uns Telegramme hin- und hergeschickt”, beschreibt Heiko Fricke. Rolf Feldmann habe eines aufgehoben. Darin sei es um den den ersten Besuch der Abbendorfer in der niedersächsischen Gemeinde am 3. März 1990 gegangen. „Schreiben dankend erhalten; kommen Samstag mit acht Kameraden. Mit freundlichen Grüßen. Heiko Fricke, Wehrleiter” , notierte der Abbendorfer damals. Das Dokument ist im Internet unter
www.fw-schoenewoerde.org verewigt.

„Wir haben damals Salzwedeler Baumkuchen und Diesdorfer Wein mitgenommen, weil wir dachten, dass Regionales gut ankommt. So haben wir es auch in diesem Jahr gehandhabt, zum 20-Jährigen”, erzählt der Abbendorfer. Zudem habe er noch eine Erinnerungsurkunde gestaltet, mit West- und Ost-Feuerwehrfahrzeugen. Es sei ein netter Abend in Schönewörde gewesen.

Am 23. März 1990 kamen die Niedersachsen zum ersten Mal in das etwa 30 Kilometer entfernte altmärkische Dorf. Das sei damals nicht so leicht gewesen. „Die Schönewörder mussten einen Dienstreiseantrag stellen, weil es sich um eine Auslandsreise handelte”, schildert Heiko Fricke. Diesen wollte die Kommune erst nicht genehmigen. Die Brandbekämpfer dachten über eine „Schwarzfahrt” nach. Doch zwei Tage vorm Fest gab es doch noch den OK-Stempel. Der Weg habe über Knesebeck, Wittingen, den Grenzübergang Rade − Waddekath und Diesdorf nach Abbendorf geführt. Das musste im Antrag genau aufgeschlüsselt werden. „Wir haben nette Stunden miteinander verlebt. Das wird sich sicher morgen wiederholen”, blickt der Abbendorfer voraus.

Aus der Partnerschaft haben sich auch persönliche Freundschaften entwickelt. „Die Schönewörder haben an unseren Wettkämpfen teilgenommen, wir an ihren Wettstreiten”, berichtet Heiko Fricke über ein intensives Geben und Nehmen. „Wir wussten, wie ein Feuer gelöscht wird. Das war unsere Hauptaufgabe in der DDR-Zeit. Die Schönewörder hatten dagegen Erfahrungen mit der Hilfeleistung bei Sturmschäden oder bei Verkehrsunfällen, was wir bis dahin nicht kannten. Da waren andere zuständig”, sagt er. Auch in Sachen Technik habe es viele Gespräche und Hinweise im Vorfeld von Neuanschaffungen gegeben. Die Schönewörder hätten sich mit den Abbendorfern gefreut, als diese ein neues Fahrzeug bekamen. "Wir werden gratulieren, wenn dort in der nächsten Zeit ein neues Auto ins Gerätehaus rollt", so Heiko Fricke.

Er findet, dass die Wehren „super zusammengewachsen sind”. „Solange Rolf Feldmann und ich Ortsbrandmeister sind, soll die Freundschaft auf jeden Fall bestehen bleiben. Schön finde ich, dass alle Mitglieder mitziehen”, sagt er und fügt hinzu: „Und wir wollen uns in diesem Jahr zu Silvester erneut an der ehemaligen Grenze treffen. Die Premiere im Vorjahr hat uns allen gut gefallen.” Schade finde er nur, dass die vielen Fotos der Treffen, eingeklebt in Alben, bei Umräumarbeiten im Gerätehaus irgendwie abhanden gekommen seien. Vielleicht habe sie ein Kamerad aufbewahrt. Denn es wäre schön, morgen auch mit einem Blick auf die Bilder von einst in Erinnerungen zu schwelgen.

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