Über die Schützen kam die Freundschaft
Seit 30 Jahren eng verbunden: Feuerwehren Abbendorf und Schönewörde trafen sich an der ehemaligen Grenze
VON Kai Zuber
Abbendorf − Erst war es kurz nach dem Mauerfall vor 30 Jahren eine Ost-West-Männerfreundschaft,
dann wurde daraus eine Schützenfreundschaft zwischen Schönewörde und Abbendorf,
kurze Zeit später dann eine Feuerwehr-Kameradschaft und schließlich ist aus diesen Kontakten sogar
eine enge Dörfer-Partnerschaft gewachsen.
Abbendorf trifft Schönewörde: Seit nunmehr 30 Jahren treffen sich die Feuerwehren aus Schönewörde
und Abbendorf jährlich am Silvestertag. Fotos: Zuber
Seit 30 Jahren sind die Niedersachsen und die Sachsen-Anhaltiner eng verbunden.
Nun trafen sich die Feuerwehren aus Abbendorf und Schönewörde an der ehemaligen
Grenze kurz vor der Jahreswende in Waddekath. Schönewördes Feuerwehr-Urgestein Rolf Feldmann erinnert sich,
wie der erste Kontakt zustande kam: „Siegfried Lindloff aus Schönewörde war damals erster Vorsitzender d
es Schützenvereins und zugleich Schriftführer bei der Feuerwehr. Er traf sich direkt bei der Grenzöffnung
in Waddekath mit Bernd Wellert von den damaligen Abbendorfer Jungschützen.” Dann ging alles ganz schnell:
„Bereits zum Schützenball 1990 in Schönewörde waren die Abbendorfer im Januar eingeladen”, so Feldmann weiter.
Kurze Zeit später machten auch die Feuerwehren auf Initiative des Abbendorfers
Heiko Fricke Nägel mit Köpfen − und so wurde die seit drei Jahrzehnten bestehende Freundschaft
zwischen den beiden Wehren besiegelt. „Gegenbesuch folgte auf Gegenbesuch und natürlich wurden
die Schönewörder auch wenige Wochen später beim 60. Feuerwehrjubiläum 1990 in Abbendorf eingeladen. Drei Tage lang wurde hart gefeiert“, erinnert sich der heutige Abbendorfer Wehrleiter Martin Fricke, der viele historische Details nur von seinem Vater Heiko kennt.
Zur Planung für 2020 nur so viel: „Am 29. August 2020 feiern wir in Abbendorf 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr”,
schickt Fricke voraus. Auch aus Schönewörde gab es beim Treffen am Silvestertag Neuigkeiten zu vermelden,
denn Michael Feldmann ist dort jüngst zum neuen Ortsbrandmeister gewählt worden. Die formelle Zustimmung
des Rates gilt als sicher.
Vater Rolf Feldmann erinnert sich indes noch an seine erste Dienstreise gen Osten über die Grenze
vor 30 Jahren: „Das war damals noch ein Politikum, doch heute können wir darüber nur lachen”,
meinte der Schönewörder.
Und auch das ist schon zu einer festen Tradition geworden: Mit einem gemeinsamen Bananen-Essen wurde am
Silvestertag in Waddekath an die lange bestehende Freundschaft erinnert. Seit Jahren gibt es regelmäßige
Treffen und gemeinsame Aktivitäten hüben und drüben. Das schweißt zusammen. So war es auch dieses Mal
um die Mittagszeit in Waddekath bei Glühwein und Schmalzbrot. Danach geht es dann traditionell und im
jährlichen Wechsel zum Feiern nach Schönewörde oder Abbendorf. „Dieses Mal sind wir die Gastgeber“,
sagte der Abbendorfer Martin Fricke und startete den kleinen Feuerwehr-Konvoi in Richtung Osten. zu
Bananen aus dem Westen: Michael Feldmann (v.r.) und Abbendorfs Wehrchef Martin Fricke lieben diese Zeremonie. Fotos: Zuber
© Isenhagener Kreisblatt
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