Stürme, Gaffer und Übergriffe
Feuerwehr der Samtgemeinde Wesendorf zieht bei Dienstversammlung in Groß Oesingen Bilanz
Von Hans-Jürgen Ollech
Groß Oesingen Mehr als 150 Brandschützer und Gäste kamen am Samstagabend zur Dienstversammlung der Feuerwehr
der Samtgemeinde Wesendorf im Gasthaus Zur Linde in Groß Oesingen.
Gemeindebrandmeister Torsten Winter ging auf Zahlen und Fakten aus 2017 ein. Zu insgesamt 274 Einsätzen rückten die Einsatzkräfte
aus. Darunter waren 81 Brandeinsätze, 168 Technische Hilfeleistungen (davon vier Einsätze des Fachzuges
Gefahrgut) und 25 Alarmierungen für Übungen, Ausbildung sowie Fehlalarme. Die Einsatzkräfte brachten 2086
Stunden für Einsätze und rund 33 645 Stunden für Aus und Fortbildungen auf. Es kam zu 16 Menschenrettungen.
Für drei Menschen kam jede Hilfe zu spät: Sie starben am Ort des Geschehens.
Winter ging auf die Klimaveränderungen ein, die zu erheblichen Stürmen, Starkregen, Überflutungen und Hochwasser führten. Aber
auch Übergriffe auf Brandschützer, vor allem auf weibteilgeliche Einsatzkräfte, habe es gegeben. Der Gemeindebrandmeister
verurteilte auch die Gaffer, die am Einsatzort nichts zu suchen hätten.
Neben den acht Ortswehren zählen sieben Jugendwehren, eine Kinderfeuerwehr in Wesendorf und der Musikzug Betzhorn zu den
Wehren der Samtgemeinde. In den acht Gerätehäusern stehen den Ortswehren 22 Fahrzeuge zur Verfügung. Es gibt zurzeit 439 Aktive, davon
64 Frauen. 108 Kameraden gehören der Altersabteilung an. Die Jugendfeuerwehren zählen zusammen 101 Mitglieder und 34 die
Kinderfeuerwehr in Wesendorf. Dem Musikzug Betzhorn gehören 23 Musiker an. Darüber hinaus befinden sich zurzeit 13 Mitglieder in
der musikalischen Ausbildung.
Winter bekräftigte, dass die Freiwilligen Feuerwehren auch für die hiesigen Betriebe die „Werkfeuerwehr vor Ort”, seien. Gemeindeausbildungsleiter
Nicki Sölter berichtete über die vielen Lehrgänge: So nahmen an der Truppmann-I-Ausbildung 19 Frauen und Männer teil. 12 Teilnehmer zählte der
Lehrgang an der Kettenmotorsäge und 28 Teilnehmer besuchten Lehrgänge an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Gifhorn. 35 Mitglieder
besuchten Lehrgänge an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Celle.
Gemeindejugendfeuerwehrwart Christian Kirmes informierte über die 101 Mitglieder der Jugendfeuerwehren sowie die Kinderfeuerwehr,
die an 544 Stunden Feuerwehrtechnischer Ausbildung sowie an Wettkämpfen und Zeltlagern teilgeliche nommen haben. Der Musikzug
Betzhorn absolvierte 33 Übungsabende und 22 öffentliche Auftritte, sagte Uwe Wegmeyer.
Samtgemeindebürgermeister René Weber bezeichnete die Wehren als Aushängeschild der Samtgemeinde Wesendorf. Ohne die Freiwilligen
gehe vieles nicht. Er lobte die „beispielhafte Jugendarbeit” in den Ortswehren. „Es gibt ein gutes Gefühl,
gebraucht zu werden”, sagte Weber. Er sicherte den Ortswehren auch weiterhin die Unterstützung der Samtgemeinde zu.
Samtgemeindebürgermeister René Weber (v.l.) ehrte Jürgen Tietge, Günther Jahnke, Matthias Binder und Horst Germer jun.. Mit ihnen
freute sich Gemeindebrandmeister Torsten Winter. Foto: © Ollech
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