Einsatzzahlen mehr als verdoppelt
Gemeindefeuerwehr Wesendorf wird von Stürmen besonders stark gefordert / 34 538 Dienststunden geleistet
Von Burkhard Ohse
Wahrenholz Aufbrausend, feurig, leidenschaftlich und stürmisch, nicht nur Beschreibung für eine Beziehung, sondern
nach Worten von Gemeindebrandmeister Torsten Winter auch die richtigen Worte für die Aufgaben der Feuerwehren der Samtgemeinde
Wesendorf im vergangenen Jahr. Vor allem durch die Stürme schossen die Einsatzzahlen von 189 auf 399
hoch, berichtete Winter auf der Dienstversammlung im Gasthaus Schönecke.
Und dabei sank die Zahl der aktiven Mitglieder um 14 auf 419 insgesamt, die Zahl der weiblichen Kameraden stieg um fünf auf 53 an. Sieben der
acht Ortswehren verfügen über eine Jugendwehr, die Mitglieder hinzugewannen und nunmehr auf 120 Mitglieder
kommen, wie Jugendwart Christian Kirmis berichtete. Zu der Wesendorfer Ortswehr gehört zudem eine Kinderwehr mit 25 Mitgliedern. 30
Musiker sind derzeit im Musikzug Betzhorn, der auch die Dienstversammlung begleitete und 61 Auftritte im letzten
Jahr absolvierte, wie der Leiter Heinrich Pieper mitteilte. 98 Kameraden sind in den Altersabteilungen.
Insgesamt kommen die Wehrmitglieder in der Samtgemeinde somit auf 557 Mitglieder.
Bei der Zahl der Einsätze kamen die Freiwilligen auf 3952 Stunden, fast eine Verdoppelung gegenüber 2014. Auch
die Zahl der Stunden für Ausund Fortbildung stieg mit 34 538 um knapp 2000 Stunden an. Hinzu kommen weitere
395 Stunden für den Fachzug ABC. Zwar gab es im letzten Jahr auch 66 Brandeinsätze, elf mehr als 2014, das Hauptaugenmerk mussten die
Feuerwehrleute aber auf die technischen Hilfeleistungen richten. Hier wurden Menschen aus Fahrzeugen befreit
und Sturmschäden beseitigt. Tote mussten dagegen weder bei den Bränden noch bei den Unfällen geborgen werden,
sagte Winter. Wahrenholz als größte Wehr wurde auch am meisten gefordert. 124 Mal rückten die Aktiven aus, gefolgt
von den Wesendorfern (88) und den Oesingern (52).
Seit Anfang letzten Jahres können die Ortswehren auch mit einem eigenen Budget zur Ausstattung der Gerätehäuser
planen, sagte Winter. Nun soll der Ausbau der Medien- und Kommunikationsmöglichkeiten angegangen werden. Weitere
Anschaffung etwa im Atemschutzbereich sollen die Ausstattung und Einsatzfähigkeit verbessern. Verbessern
muss sich nach den Worten Winters allerdings auch einiges in der Organisation, um Mitglieder zu gewinnen und
zu halten. „Im Unfallschutz der Feuerwehr darf es keine Passagen mehr geben, die vom Ausschluss von Leistungen bei
Vorschädigungen handeln”, forderte er. Dazu sollten die Bearbeitungszeiten innerhalb der Feuerwehrunfallkasse beschleunigt
werden, „um finanziellen Schaden vom Ehrenamtler abzuwenden”. Zudem forderte Winter einen Grundlehrgang für Sicherheitsbeauftragte.
Befördert wurden Herbert Nordmann (zum Hauptbrandmeister), Andreas Meyer und Florian Schilling (Brandmeister,
Holger Tietje, Martin Schölzel und Björn Voges (zum Hauptlöschmeister, Daniel Bente, Henning Schulze,
Christian Schulze und Christian Kirmis (Oberlöschmeister), Stephan Krüger und Mirko Leyh (Löschmeister) und Volker
Lührs (Hauptfeuerwehrmann). Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Lüder Meinecke geehrt. Ebenfalls ausgezeichnet
wurden Nicki Sölter (Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz Bronze), Carsten Laue (Ehrenzeichen Kreisfeuerwehr
Bronze) und Heiko Schölzel (Ehrenzeichen Kreisfeuerwehr Silber. Für langjährige besondere Verdienste
zeichnete Winter den ehemaligen Samtgemeindebürgermeister Walter Penshorn und Dieter Rieken aus. Den Feuerwehrverdienstorden
der Samtgemeinde in Silber erhielt Heinrich Pieper.
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