Bratwurstbude hob ab wie eine Rakete
Schönewörder Wehr war 1999 vom Pech verfolgt
Manche Leute scheinen das Unglück magisch anzuziehen. Dazu gehört auch die Freiwillige Feuerwehr Schönewörde.
Denn: Bei allen Veranstaltungen der Kameraden in diesem Jahr ging etwas schief. Trotzdem zog
Orts brandmeister Rolf Feldmann eine positive Bilanz.
Von Detlev Waskow
Schönewörde. „Wir konnten machen, was wir wollten. Aber irgend wie hatten wir immer
Pech.” Im Nachhinein kann Schönewördes Ortsbrandmeister Rolf Feldmann wieder schmunzeln. Vier Veranstal-
tungen hat seine Truppe in diesem Jahr ausgerichtet und bei allen ging etwas schief. Am
02. April war es das Osterfeuer, das frühzeitig in Brand gesteckt wurde, nachdem die Nachtwache abgerückt war.
Am 5. Juni organisierte die Schönewörder Wehr die Gemeinde-Jugendfeuerwehr-Wettkämpfe. Eine
Windböe erfasste die Bratwurstbude und ließ sie wie eine Rakete senkrecht in die Luft
starten. Sie landete unsanft etwa 15 Meter weiter. Das Kuriose: Die beiden Schlachter
blieben unverletzt, keine einzige Bratwurst fiel vom Grill.
Pünktlich zur Siegerehrung heulten dann auch noch die Sirenen im Dorf: Fehlalarm.
Scheinbar wollte jemand bei der Feuerwehr klingeln und erwischte den Feuermelder.
Am 1. August freuten sich die Kameraden als Veranstalter eines musikalischen Feuerwehr-Frühschoppens über ein
volles Haus. Doch gegen Mittag wurde eine Wehr nach der anderen zum Waldbrand nach Wilsche alarmiert nur noch vier Schönewörder
Kameraden blieben neben den „zivilen”Gästen zurück um auf Theke und Kasse aufzupassen. Und beim Laternenumzug
blieb den Brandschützern das Pech treu. Als die Feuerwehr sich gerade auf die Absicherung des Umzuges vorbereiteten, heulte wieder
die Sirenen: Übung der Gemeindefeuerwehr auf der Wesendorfer Mülldeponie.
In seinem Jahresbericht er wähnte Feldmann die Einsätze.
Außer dem vorzeitig entfachten Osterfeuer blieb es in Schönewörde
kalt: Vier Technische Hilfeleistungen mit Überschwemmung, Verkehrsunfällen
und einem Wasserrohrbruch forderten die Kameraden
ebenso, wie die Wald- und Flächenbrände im August. Mit zehn Einsätzen blieb diese Zahl gegenüber 1998 konstant.
Ersttag wurde erstmals knackten die Kameraden 3OOOer Marke bei den ge-
leisteten Dienststunden: 3 233 Übungsstunden sowie 293 Einsatzstunden sind im Dienstbuch verzeichnet.
Nach 18 Jahren als Ortsbrandmeister denkt Rolf Feldmann (r.) noch nicht ans Aufhören.
Er wurde am Mittwoch in Schönewörde ebenso in seinem Amt bestätigt wie sein Stellvertreter
Ulrich Wulfert. Bis 2005 sollen neue Führungskräfte ausgebildet sein. Foto: Waskow
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