BILANZ / Gewitterfront fegte über den Kreis: Blitz schlug auch in Strommast ein
Sturm und sintflutartiger Regen: Einsatzkräfte im Dauerstreß
(jh) Windböen, umgeknickte Bäume und gewaltige Regenmassen innerhalb kürzester Zeit. "Wir hatten am
Donnerstag fast drei Stunden Dauereinsatz", so Thomas Reuter von der Gifhorner Polizei. Gestern wurde Bilanz gezogen.
"Am Donnerstag abend zog eine Gewitterfront von West nach Ost über den Landkreis Gifhorn", sagt Marie Gerber
vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg. Zwischen 20 und 22 Uhr erreichten einige Windböen Sturmstärke.
Das brachte Streß für die Polizei. Mehrere Alarmanlagen wurden durch Blitzschlag ausgelöst: "Wir mußten
immer hinfahren. Wenn dann niemand zu Hause war, mußte vorsichtig vorgegangen werden, denn es hätte ja ein echter
Alarm sein können", so Reuter. "Wir wissen nichts näheres", lautet seine Aussage zum
im Krankenhaus liegenden Jäger, der fast vom Blitz getroffenewurde.
Hautabschürfungen und eine Gehirnerschütterung hat das gestern bei einem Unfall in
Jembke verunglückte Mädchen, "Die Verletzungen sind nicht so schwer, wie vorher
angenommen. Sie liegt weiter im Wolfsburger Krankenhaus zur Beobachtung", sagt Olaf Haerting von der Rettungswache Brome.
"Die Feuerwehren mußten während des Gewitters in elf Ortschaften im gesamten
Landkreis ausrücken", bilanziert Hermann Gottschalk von der Rettungsleitstelle in Gifhorn. Meistens handelte es
sich dabei um technische Hilfeleistungen wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Keller: "Alles leichtere
Fälle, die von den beteiligten Wehren ohne größere Probleme gemeistert wurden", so Gottschalk weiter.
In Schönewörde gab es mehrere Blitzeinschläge dabei wurde nicht nur ein Stallgebäude getroffen (AZ berichtete),
sondern auch ein Strommast und ein Wohnhaus: "Die Stromversorgung fiel aus und bei dem Haus gab es zum
Glück keinen Brand, so daß nur der Giebel beschädigt ist", berichtet Ortsbrandmeister
Rolf Feldmann. Der Dachstuhl im Stallgebäude von Landwirt Walter Gries sei allerdings "komplett hin".
27.06.1998 / AZ
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