UNWETTER / Stromausfälle, Alarmauslösungen − Jäger fast vom Blitz getroffen
Scheunenbrand in Schönewörde: 250.000 Mark Sachschaden
(bl/hei) Es krachte und blitzte, es goß wie aus Eimern − und es richtete Schaden an: Das Gewitter,
das gestern abend gegen 20 Uhr durch den Landkreis zog, hinterließ seine Spuren.
Am heftigsten in Schönewörde. Dort brannte ein Stallgebäude.
Es ging im wahrsten Sinne Schlag auf Schlag. Ein Blitz nach dem anren schlug ein und setze Polizei,
Feuerwehren und Rettungswagen im Kreisgebiet in Bewegung. Die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle hatten Schwerstarbeit zu
leisten, um die Einsätze zu koordinieren.
Zahllose Alarmanlagen spielten verrückt, die Polizei mußte anrücken. Einen besonderen Einsatz gab es an der
Dragenkreuzung nordöstlich von Gifhorn. Dort setzte das Gewitter die Ampelanlage samt angeschlossener Bahnschranke außer Betrieb.
Beamte mußten den Verkehr regeln, auch, um Zusammenstöße mit Zügen zu vermeiden. Bahnarbeiter rückten allerdings
umgehend an, um den Schaden zu beheben.
In Didderse versperrten umgestürzte Bäume die Straße.
Im Bereich Tappenbeck gab es zahllose Alarmierungen für die Feuerwehr, Keller waren vollgelaufen. Ein Rettungswagen
mußte in die Nähe von Calberlah geschickt werden . Dort wurde ein Jäger auf einem Hochstand vom Gewitter
überrascht. Der Blitz schlug unmittelbar neben dem Ansitz eim.
Besonders derbe allerdings erwischte es einen landwirtschaftlichen Betrieb in Schönewörde. Während die Besitzer beim Singen im
Gemeinschaftshaus waren, schlug der Blitz ein riesiges Loch ins Dachgebälk ihres Stallgebäudes. Ein Nachbar hörte den
Knall, sah das Feuer und löste Alarm aus. Das Problem: Die Schönewörder Wehr konnte zunächst nicht alarmiert werden, weil die Stromversorgung
im Ort ausgefallen war. Doch die Schwerpunktwehr in Wahrenholz hatte großzügig alarmiert, so daß innerhalb von
Minuten 130 Feuerwehrleute aus der Umgebung im Einsatz waren und den Brand in einer halben Stunde unter Kontrolle brachten.
Die Schweine, die sich im Stallgebäude befanden, kamen mit dem Schrecken davon. Ein übergreifen des Feuers auf, das
Wohngebäude wurde verhindert. Kreisbrandmeister Otto Sudmeyer, der den Einsatz leitete, schätzte den Schaden auf
etwa 250.000 Mark.
Zu allem überfluß passierte in Jembke, unabhängig vom Unwetter, noch ein Unfall, bei dem ein Kind verletzt wurde.
Laut Rettungsleitstelle kam der Hubschrauber Christoph 30 zum Einsatz. Der mitfliegende Arzt fuhr mit dem Kind
zusammen im Rettungswagen ins Wolfsburger Krankenhaus. Gestern abend war über die Schwere der Verletzungen
keine Aussage möglich.
Großeinsatz: Die Feuerwehren in Schönewörde kämpften gegen die Flammen, um ein übergreifen
des Brandes auf das benachbarte Wohngebäude zu verhindern. Fotos: Hitzschke
26.06.1998 / AZ
|