Kaminbrand

Wissenswertes

Notruf 112

Was sollte man bei einem Kaminbrand beachten?

Diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten. Das ist zunächst vom Zustand und der Bauart Ihres Kamins abhängig.
Bei einem durchgängig isolierten Edelstahlkamin können Sie dem kontrollierten Ausbrennen des Kamins zuschauen.
Bedingung: Durch die ausschlagenden Flammen oder durch den Funkenflug kann kein Brand ausgelöst werden!

Das Ausbrennen können sie kontrollieren durch die Windklappe im Kamin und die Luftklappen am Ofen oder der Heizung bzw. mit der Gebläsesteuerung. Offene Klappen = viel Luft, viel Feuer, viel Hitze. Klappen zu / Gebläse aus = der Kaminbrand erlischt.

Auf keinen Fall Wasser in den Ofen oder Heizung oder den Kamin schütten.
Grundsätzlich ist ein Kaminbrand eine Sache für die Feuerwehr!

Das heißt aber nicht, daß die Feuerwehr löschen muss, sie soll vielmehr einen Brand am Gebäude oder anderen Gebäuden verhindern! "Wasser marsch" gilt nur dann, wenn durch den Kaminbrand ein Gebäude in Brand gerät.

Bei einem gemauerten Kamin mit oder ohne mineralischen Innenrohren ist die Angelegenheit nicht mehr ganz so einfach.
Jetzt sind eine ruhige Hand und gute Nerven gefragt. Wenn Sie nun die Heizung, Ihren Ofen oder gar den Kamin mit Wasser ablöschen haben Sie einen kapitalen Schaden.
Der Kamin wird reisen, der Ofen oder die Heizung wird platzen und durch die entstehende Verpuffung und den Wasserdampf werden Sie schwerste Verbrühungen erleiden.

  • Schließen Sie alle öffnungen am Ofen
  • Schließen Sie die untere Luftklappe ganz!
  • Schalten Sie bei Gebläseheizungen das Gebläse aus! Anmerkung: bei modernen Gebläseheizungen / Vergaserkessel muß selbstverständlich auch das Gebläse abgestellt werden - Achtung nicht die Sicherung ausschalten, da dann möglicherweise auch die Pumpe ausfällt und die Hitze nicht mehr aus dem Kessel abgeführt wird - Folge Schäden an der Heizung!
  • Halten Sie ggf. mit nassen Lappen die Windklappe am Kamin zu, so dass keine Luft mehr in den Kamin kommen kann.
  • Behalten Sie, ein Familienmitglied oder ein Nachbarn, den Kamin, das Dach und auch den Dachstuhl im Auge.
  • Sollte es zu einem Brand am Dach oder im Dachstuhl kommen, unternehmen Sie Löschversuche ausschließlich mit einem Pulver- oder Schaum- Feuerlöscher.
  • Verwenden Sie bei einem Kaminbrand niemals Wasser.
  • Der Brand im Kamin sollte zwar wenige Minuten nach dem Schließen aller Klappen beendet sein (keine Luft = kein Sauerstoff = kein Feuer) aber die Verkrustungen können noch glühen und sich jederzeit wieder entzünden - z.B. durch Luftzug.
  • Informieren Sie auf jeden Fall bei einem Kaminbrand die Feuerwehr.

Vor dem erneuten Entzünden des Ofens muß erst ein Kaminfeger den Kamin, das Abgasrohr und auch eventuell den Ofen reinigen und überprüfen. Möglicherweise wird bei starker Verkrustung der Schornsteinfeger den Kamin erst ausbrennen, d. h. er bringt das kontrolliert zu Ende was Sie abgebrochen haben. Grundsätzlich ist nach jedem Kaminbrand der zuständige Schornsteinfeger zu benachrichtigen, damit dieser Kamin, Abgasrohr und Ofen überprüft, gegebenfalls reinigt.

Wie kann ich vorbeugen?

  • Nur trockenes und sauberes Holz verbrennen (kein Müll, keine Abfälle, kein Kunststoff)
  • Regelmäßig (alle 3 - 4 Wochen währen der Heizperiode) mit einem Spiegel durch die Putzöffnung durch den Kamin schauen - verkleinert sich der Durchmesser, sollte der Kamin geputzt werden. Das gilt auch für das Rauchrohr.
  • Gelegentlich mit sehr trockenem Holz (Akazie, Eiche)heizen.
  • Gebläseheizungen die Wassertemperatur auf 90° C. stellen, damit das Gebläse das Feuer ordentlich anfacht und den Kessel bis kurz vors Kochen bringen. Dabei erhitzt sich die Abgastemperatur so sehr, daß die noch dünnen Ablagerungen im Kamin abtrocknen und reisen. Sie lösen sich nun von der Kaminwand und fallen nach unten oder werden als kleine Flocken oder Staub durch den Luftstrom nach oben ausgeworfen. Im Anschluß ist der Kamin an der untersten Putzöffnung zu entleeren.
  • Nach dem Abkühlen sollten auch die Heizung wie auch das Abgasrohr mit einem Kaminbesen oder einer Bürste gereinigt werden. (Reinigungsöffnungen an der Rückseite neben oder unter dem Abgasrohr bzw. am Abgasrohr)

Achtung: Das Ausbrennen des Kamins ist ausschließlich Sache des Schornsteinfegers oder eines Kaminbauers oder Heizungsinstallationsbetriebes.

Sie sollten sich auch informieren, ob dieser schon öfter Kamine ausgebrannt hat. Vom Kaminbrand zum Hausbrand kann es möglicherweise nur ein kleiner Schritt sein (eine Backsteinstärke oder weniger).Selbstverständlich können Sie mit Ihrem Schornsteinfeger auch die Putzintervalle verkürzen z.B. alle zwei Monate. Außerdem können Sie mit Ihm vereinbaren, daß bei jedem zweiten Kehren auch Ofen und Abgasrohr gereinigt wird. Wenn nun Ihr Holz trocken und sauber ist, besteht eigentlich kein Grund mehr zu Panik. Nur Ablagerungen können brennen - nicht der Kamin, denn der ist aus feuerfestem Material. Für den Inhalt Ihrer Heizung, für die Brennstoffe, deren Beschaffenheit und die Art und Weise der Verbrennung sind ausschließlich Sie zuständig.
Zwei Schubkarren nasses Holz können zu Versottungen und Glanzruß führen oder aber Sie können 20 Raummeter trockenes, sauberes Holz bei sauberer Verbrennung und guter Einstellung des Ofens fast belagfrei verbrennen ohne daß eine Reinigung des Kamins notwendig ist.

  • Sie steuern die Verbrennung,
  • Sie fördern oder verhindern Ablagerungen im Kamin.
  • Sie sorgen für Kaminbrand oder Sie verhindern ihn.

Ein regelmäßiger Blick in den Kamin zeigt Ihnen den Zustand. Wenn Ihr Ofen schlecht brennt, wenn der Kamin nicht richtig zieht (der Rauch nur über den Kamin quillt und nicht richtig aufsteigt) kann das entweder am Wetter liegen oder es kann ein Vorbote für einen verstopften Kamin sein.

Weitere wichtige Infos übers richtige Heizen, Reinigungsarbeiten an der Heizung und am Rauchrohr gibt Ihnen auch Ihr Schornsteinfeger. Er kennt Ihre Heizung, Ihren Kamin und die Schwächen und Stärken Ihrer Anlage. Wenn Sie frühzeitig erkennen, daß der Kamin zugeht - rufen Sie Ihren Schornsteinfeger an und verkürzen eventuell die Reinigungsintervalle. Legen Sie mehr Putztermine in die Heizperiode. Putzen im Sommer ist unnötig. 3-mal putzen während der Heizperiode (Oktober bis April) ist sinnvoller als 1-mal putzen je Quartal. Lassen Sie lieber im Winter alle zwei Monate putzen.


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