40 Kilo Munition fliegen in die Luft
Ehra-Lessien: Kontrollierte Sprengung von 16 Granaten auf ehemaligem Truppenübungsplatz
Von Carola Hussak Ehra-Lessien.
Ein lauter
Knall, eine Rauchwolke − dann war alles vorbei. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Lessien fand
gestern eine kontrollierte Sprengung von 16 Granaten mit einer Sprengmasse von rund 40 Kilogramm statt, die
85 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Forst und Polizei auf den Plan rief. Wie Kreisbrandmeister Thomas
Krok erläuterte, handelte es sich um die erste Sprengung, die von der Bundeswehr vorgenommen
wurde, da es sich um Bundeswehr- und Nato-Munition handelte.
Das Besondere an diesem Einsatz: Die Munition konnte nicht bewegt werden, musste vor Ort gesprengt werden. Der
Sicherheitsradius von 1,5 Kilometern lag außerhalb des Geländes, sodass die Feuerwehren
aus den Samtgemeinden Brome und Wesendorf, der Einheitsgemeinde Sassenburg und der Stadt Wittingen sowie
die Polizei zur Sicherung des Geländes im Einsatz waren. Auch der Luftraum wurde von 8 bis 16 Uhr bis zu einer Höhe
von 18 000 Fuß gesperrt.
Wie Harald Sälzer vom Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) erläuterte, werden seit mehreren
Jahren auf dem Gelände Brandschutzschneisen und Rettungswege von Altlasten geräumt, damit die Freiwillige
Feuerwehr im Falle eines Brandes das Areal gefahrlos betreten kann, um direkt vor Ort am Brandherd eingreifen
zu können. Bei der jüngsten Räumungsaktion durch eine Fachfirma wurden die Granaten gefunden. „Die Planungen
für die kontrollierte Sprengung laufen seit etwa fünf Wochen”, informierte Antje Präger,
Leiterin des Fachbereiches Umwelt in der Kreisverwaltung.
Die ersten ehrenamtlichen Einsatzkräfte waren gestern bereits kurz
vor 8 Uhr am Ort des Geschehens − unter anderem, um das Gelände hermetisch
abzuriegeln. „Zur Sicherheit kommt abschließend ein Hubschrauber
zum Einsatz, damit auch wirklich alles save ist”, so Kreisfeuerwehr-
Pressesprecher Tobias Nadjib. Dann erst gebe die Bundeswehr das Zeichen für
den Countdown bis zur Sprengung. Die Bevölkerung in Transvaal und Weißes Moor,
so Präger, wurde per Handzettel informiert: „Zum einen, dass niemand in die Nähe des
Geländes kommt, zum anderen, dass niemand auf Grund des Knalls die Polizei informieren
muss.„ Die Polizei und die Feuerwehren haben per Social Media auf die Aktion hingewiesen.
Großen Dank sprach Krok den zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz aus. Die gesamten Kosten − die weder
Krok noch Sälzer beziffern konnten − übernimmt die BIMA. Dazu zählen auch die Kosten für den Arbeitsausfall
für Arbeitgeber. Ebenfalls hinzugezogen wurden die Kommunikations- und Informationsgruppe der Kreisfeuerwehr
und der Logistikzug. Letzter sorgte am Ende des Einsatzes für Deftiges zur Stärkung.
Artikel lizenziert durch © az-online
|